Der Software-Konzern reagiert auf die Kritik am Umgang mit Benutzerdaten in seinen Produkten, die in Europa in den vergangenen Monaten lauter geworden ist. Das Unternehmen hat eine Initiative angekündigt, die Nutzern mehr Transparenz und Kontrolle über die Datennutzung geben soll.
In einem Blogbeitrag berichtet Microsoft davon, dass sich in den vergangenen Monaten vor allem Nutzer aus Europa mit Fragen zu den gesammelten Daten an das Unternehmen gewandt haben. In dem Beitrag verweist der Konzern zunächst auf sein seit langer Zeit bestehendes Bekenntnis zur Privatsphäre und zum Datenschutz. Im Anschluss stellt Julie Brill, Corporate Vice President von Microsoft, mehrere Schritte vor, um den Nutzern mehr Kontrolle über ihre Daten einzuräumen.
Mehr Kontrolle
Microsoft will die übertragenen Daten und Informationen in zwei grundsätzliche Kategorien – „Required“ und „Optional“ – unterteilen und entsprechend kennzeichnen.
- „Required“ (erforderlich) sind alle Informationen, die für die Funktion eines Produkts oder für die Bewältigung einer bestimmten Aufgabe notwendig sind. Dazu gehören auch Informationen, die die Sicherheit einer Anwendung oder eines Dienstes gewährleisten.
- „Optional“ (wahlweise) gelten Informationen, die für eine Funktion nicht notwendig sind.
Als Beispiel nennt der Beitrag gesammelte Nutzerdaten, die Microsoft Rückschlüsse über die Grafiken, die Nutzer in den Office-Programmen einfügen, geben. Diese Daten ließen sich dafür nutzen, um das Angebot insgesamt zu verbessern.
Die Anwender sollen die Übertragung solcher optionalen Informationen aktivieren und abschalten können; und dies unabhängig davon, ob sie eine bestimmte Funktion nutzen.
Mehr Transparenz
Als zweite Maßnahme kündigt Microsoft an, die Produkt-Dokumentationen zu verbessern. Sie sollen die Daten auflisten, die das Unternehmen sammelt und überträgt. Die Auflistung soll auf die beiden genannten Kategorien zurückgreifen. Das transparentere Vorgehen soll dem Nutzer die Entscheidung, welche Daten er teilen möchte, erleichtern.
Microsoft sichert außerdem zu, den Dokumentations-Prozess weiter zu verbessern. In verständlicher Sprache will Microsoft dann erklären, wofür es die Daten überhaupt sammelt und warum sie einer der beiden Kategorien zugeordnet wurden.
Regelmäßige Berichterstattung
Als dritten Baustein für mehr Transparenz erwähnt der Beitrag die Einführung eines halbjährlich erscheinenden Reports. Darin will das Unternehmen informieren, welche Gründe es für die Sammlung neuer Daten gibt. Zugleich ist geplant, darüber zu berichten, wenn bestimmte Informationen aufgrund gesetzlicher Änderungen oder Überarbeitungen von Funktionen nicht mehr übertragen werden.
Die Maßnahmen will Microsoft in den
kommenden Monaten umsetzen. Zunächst für die Produkte Windows 10 und Office 365
ProPlus, anschließend für die Plattformen Xbox und Dynamics 365.
Quelle: WEKA Media, Kissing
Link: https://www.datenschutz-praxis.de/fachnews/microsoft-verspricht-mehr-kontrolle-ueber-nutzerdaten/
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16.05.2019